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Die Schneeberger Wallfahrt

Bayerischer Odenwald

Vor langer Zeit wurde in dem Dorf bei Amorbach in einem Holunderbusch neben der Kirche eine hölzerne Figur der Muttergottes mit dem Jesuskind gefunden. Die verwunderten Bewohner stellten es auf den Hochaltar der Kirche, waren aber sehr erstaunt, als es am nächsten Morgen wieder im Hollerbusch zu finden war. Noch zweimal brachte man es in die Kirche hinein, ebenso oft kehrte es nachts auf seltsame Weise wieder an den vorherigen Ort zurück. Selbst die Wächter, die eigens dafür in der Kirche aufgestellt waren, bemerkten nichts.

Man beriet, was zu tun sei, wusste jedoch keinen Rat. Am nächsten Morgen lag jedoch um den Strauch knöcheltiefer Schnee, der genau den Grundriss einer Kapelle darstellte. Da es Sommer war und ringsherum alles grünte, erkannten die Dorfbewohner das sonderbare Zeichen und erbauten über dem Busch eine Kapelle, genau wie der Schnee sie vorgezeichnet hatte.

Noch heute steht die „Muttergottes auf dem Holderstock“ im Kirchlein und die Gebete vieler Wallfahrer wurden seitdem von ihr erhört. Wegen des wundersamen Schneefalls nennt man das Dorf seit diesem Ereignis Schneeberg.

Quelle: Springer, Bernhard (2016), Mönche, Geister, Spukgestalten, Sonderveröffentlichung 3

Bild: Ronald Riffler (8. Klasse)

© 2024 Bayerischer Odenwald

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